

Schule vernetzt über die Grenzen hinaus. Das ist Elfriede Maiers große Vision. Dafür holt sie auch andere berufsbildende Schulen in Oberösterreich mit an Bord und gründet ein Konsortium.
BRAUNAU. OSR FV Dipl.-Päd. Elfriede Maier ist seit dem Vorjahr Fachvorständin für das Team Ernährungswirtschaft an der HLW Braunau und Erasmus+ Botschafterin für die Erasmus+ Berufsbildungsprogramme. Sie möchte ihr Netzwerk über die eigene Schule hinaus aufbauen und allen die Vielfalt des Programmes näherbringen. Alle sollen von den weitreichenden Möglichkeiten, die Europa bietet, profitieren, allen möchte die Munderfingerin Mut zusprechen, über ihren eigenen Tellerrand hinauszublicken: „Durch die finanzielle Unterstützung ist es für alle möglich einen Auslandsaufenthalt durchzuführen: Pflichtpraktika der Schülerinnen und Schüler in der Gastronomie oder im Büro, die Fortbildung von Lehrkräften und weiterem Schulpersonal, Schüler*innenaustausch, die Implementierung neuer Lehr- und Lernmethoden, digitale Kompetenzen und Know-how im Bereich Klima und Umwelt.“ Wo überall die Kosten steigen, hilft also eine Ausbildung an der HLW Braunau zu sparen.
Die Welt entdecken
Seit 2014 ist Elfriede Maier Erasmus+-Koordinatorin. Durch die Gründung des Konsortiums im Jahr 2021 gab es über einhundert Schülerinnen und Schüler bzw. Lehrermobilitäten. Und der Trend geht weiter nach oben. An der HLW Braunau gehen im Sommer 2024 mehr als 20 Schülerinnen und Schüler auf Erkundungstour. Beliebte Destinationen sind die Niederlande, Frankreich, Italien, Spanien, Kroatien, Deutschland, Schweden und Finnland. Das Programm kann auch nach der Matura genutzt werden. Weltweite Destinationen, wie die USA, Costa Rica und Australien, sind sehr beliebt.
Die Möglichkeiten beginnen mit eTwinning im Klassenzimmer. Dabei kommen Schülerinnen und Schüler unterschiedlicher Nationalitäten in den Austausch. Gegenseitige Besuche an den jeweiligen Schulen sind ein weiterer Schritt. „Ein Auslandsaufenthalt bietet einen umfassenderen Einblick zur gewählten Thematik, erweitert und stärkt fachliche Qualifikationen, man gewinnt ein vertieftes Verständnis für soziale, sprachliche und kulturelle Vielfalt, man erwirbt eine größere Toleranz gegenüber multikultureller Diversität, der Erwerb von soft skills, wie Teamfähigkeit, Eigenverantwortung, Eigenmotivation, Selbstsicherheit und Selbstvertrauen für Neues, ist unumstritten. Weiters kann ein wertschätzender und respektvollen Umgang mit Mitmenschen geübt werden. Und man gewinnt Einblick in die politischen Prozesse auf nationaler, europäischer und internationaler Ebene“, erklärt die begeisterte Erasmus+-Botschafterin. Und Maier findet – das ist das Wichtigste: „Es werden Freundschaften für diesen Lebensabschnitt oder länger geknüpft.“
Der Auslandsaufenthalt bedeutet eine Qualitätssteigerung der Ausbildung, Theorie und Praxis werden verknüpft, für den Schulstandort bedeutet das wettbewerbsfähig zu bleiben, aber auch die Arbeitsmarktsituation in der Region wird verbessert, da besser ausgebildete Absolventinnen und Absolventen die Schule verlassen. Der Lehrplan der HLW kann in Theorie und Praxis verknüpft werden.
Aus ihren Job Shadowing-Aufenthalten, ein Programm für den grenzüberschreitenden kollegialen Austausch, hat Elfriede Maier viel mitgenommen und teilweise bereits in den Schulalltag integriert, wie eine neue Kochkleidung, Abfallvermeidung oder nachhaltige, regionale Lebensmittelbewirtschaftung.
- Text: Elfriede Maier und Bettina Seidl
- Foto: Julia Liedl, Magdalena Winter, Christine Lahninger